(Stand: 14.05.2007)

Standards des Fachs Mathematik

In den Standards des Fachs Mathematik sind diejenigen Kompetenzen und Fähigkeiten aufgeführt, die die Referendarinnen und Referendare zum Abschluss ihres Vorbereitungsdienstes erworben haben sollten.

Standard 1: Über anschlussfähiges Fachwissen verfügen

Die Referendarinnen und Referendare

verfügen über ein strukturiertes Fachwissen zu grundlegenden schulrelevanten Inhalten aus Algebra, Geometrie, Analysis, Stochastik und Linearer Algebra.

verfügen über Überblickswissen zur Geschichte der Mathematik und ihren aktuellen Entwicklungen.

verfügen über Methoden zur Erweiterung fachlichen Wissens.
-  besitzen die Fähigkeit, die mathematische Fachsprache korrekt anzuwenden.

Standard 2: Über fachdidaktisches Wissen verfügen

Die Referendarinnen und Referendare

kennen unterschiedliche Positionen der Fachdidaktik und nutzen diese für die Planung des eigenen Unterrichts.

-  wenden Methoden der Wissensgenerierung (z. B Erfinden und Entdecken, Experimentieren, induktives Finden, deduktives Ableiten, analoges Übertragen, Begriffsbildung) und Methoden der Strukturierung des fachlichen Wissens (lokales und globales Ordnen, Vernetzen) fach- und altersgemäß an.

kennen den Einsatz von Fachmedien (Unterrichtsmaterialien, Präsentationsmedien, Lehr- und Lernsoftware, Informationssysteme).

können Anregungen aus Schulbüchern und fachdidaktischer Literatur für ihre Unterrichtsplanung nutzen.

kennen die horizontalen und vertikalen Vernetzungen der schulrelevanten mathematischen Gebiete und Inhalte.

Standard 3: Fachliches Lernen planen und gestalten

Die Referendarinnen und Referendare

- berücksichtigen in der Unterrichtsplanung alle Anforderungsbereiche des Ausbildungsplans und entwickeln gleichermaßen  fachliche, soziale, emotionale und methodische Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler.

-  wenden das Prinzip der didaktischen Reduktion im Hinblick auf die Standards des Bildungsplans und des Schulcurriculums an.

-  achten bei der Planung auf Ausgewogenheit geschlechtspezifischer Interessen und Neigungen und berücksichtigen entwicklungspsychologische Erkenntnisse.

-  bereiten  Unterrichtsmaterialien (fachinhaltlich, methodisch, arbeitstechnisch) angemessen auf.

-  verfügen über eine Vielzahl von Methoden, Freude an der Mathematik zu wecken (z.B. mathematische Spiele, Knobelaufgaben, entdeckendes Lernen, Mathematik zum Problemlösen, Einbeziehen von Alltagsfragen und anderen Fächern).

Standard 4: Die Komplexität unterrichtlicher Situationen bewältigen

Die Referendarinnen und Referendare

verfügen über Strategien, die unterschiedlichen Wahrnehmungen, Vorstellungen und Auffassungsvermögen der Lernenden vor dem Hintergrund eines angemessenen Zeitmanagements zu nutzen.

können ihr unterrichtliches Handeln situationsgerecht und flexibel auf das vielfältige und heterogene Wissen und Können der Lernenden abstimmen.

können über geeignete verbale und non-verbale Steuerungsimpulse Unterrichtsgespräche initiieren, zielgerichtet begleiten und zu Ergebnissen  führen.

verfügen über die Fähigkeit, die Bedeutung von Schülerbeiträgen zu erfassen und diese Beiträge adäquat in den Unterrichtsgang einzubinden.

Standard 5: Die Nachhaltigkeit von Lernen fördern

Die Referendarinnen und Referendare

verfügen über geeignete Strategien und Techniken, Verständnis zu fördern und zu vertiefen sowie Wissen zu sichern (Wiederholen, Üben, Strukturieren, Vernetzen, Visualisieren).

verfügen über ein Repertoire von fachspezifischen Handlungsoptionen zur Gestaltung von Lernumgebungen, die neben der Selbsttätigkeit, dem Wissenszugewinn und dem Verstehen auch zur Freude am Fach beitragen (Referate, Recherchen, selbstorganisiertes Lernen)

ermöglichen Prozesse des entdeckenden Lernens

ermöglichen eigenständiges Lernen durch Organisation und Betreuung von Schüleraktivitäten

-  kennen und nutzen unterschiedliche Aufgabenformen zielgerichtet zur differenzierten Lernförderung (offene, entdeckende, problemorientierte, anwendungsorientierte und projektorientierte Aufgaben).

erkennen Fehler bei den Lernenden, verfügen über Handlungsoptionen im Umgang mit diesen Fehlern und Schwierigkeiten im Lernprozess und können geeignete Fördermaßnahmen einleiten.

Standard 6: Über fachspezifische Diagnose- und Evaluationsverfahren verfügen

Die Referendarinnen und Referendare

können den jeweiligen Lernstand und das aktuelle Leistungsvermögen sachgerecht diagnostizieren.

kennen Verfahren, um Unterricht kritisch zu evaluieren (Fragebogen, Interview...).

können schriftliche und mündliche Überprüfungen mit angemessener Aufgabenstellung entsprechend der Vielfalt unterrichtlicher Tätigkeiten mit altersspezifischem Schwierigkeitsgrad konzipieren, korrigieren und nach transparenten Kriterien bewerten.

können ihr Urteil fachgemäß und schülerbezogen begründen (auch bei offenen Unterrichtsformen).

Standard 7: Sich in der Rolle als Fachlehrerin und Fachlehrer entwickeln

Die Referendarinnen und Referendare

halten sich über fachdidaktische Entwicklungen auf dem Laufenden.

kooperieren mit Kolleginnen und Kollegen im Fach Mathematik und  anderer Fächer (z. B. bei der Förderung von Textverständnis oder Modellierungskompetenz).

zeigen Engagement und Identifikation mit ihrem Fach  und können dessen Sinnhaftigkeit und Bedeutung im unterrichtlichen wie im außerunterrichtlichen Zusammenhang weitergeben (Interesse an kulturellen Ereignissen; Bereitschaft zur Unterstützung bei über  den Unterricht hinausgehenden Aktivitäten: Museumsbesuche, Mathematik-Wettbewerbe, Schülerzeitung,...)

verfügen über eine positive Einstellung zur Mathematik und ihren Fragestellungen.